Hintergrundwissen "Mediation"
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Mediation ist die Intervention und Vermittlung in einem Konflikt. Es ist die "Kunst", Konflikte in einer konstruktiven Art und Weise zu deeskalieren, zu bearbeiten und möglichst zu lösen. Eine erfolgreiche Mediation bringt eine Lösung, die für alle Beteiligten annehmbar ist. Sie bietet die Chance zur Veränderung und schafft neue Erkenntnisse. Gesichtswahrung ist dabei etwas ganz Wesentliches bei einer Mediation.
Mediation setzt auf der Ebene ein, in der sich die Konfliktbeteiligten hinter ihren eigenen Positionen, Wertungen und Glaubenssätzen verschanzt haben und meinen, ihre Sichtweise sei die einzig wahre. Ein Mediator ist eine Art Katalysator. Er versucht, das Trennende und das Verbindende herauszuarbeiten und dann alle Beteiligten auf Gemeinsamkeiten zu fokussieren. Ebenso geht es darum, die wahren Ursachen für Konflikte ans Tageslicht zu bringen.
Konflikte gehören zu unserem Alltag: Überall dort, wo Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Zielen, Erwartungen, Moral-, Wert- und Gerechtigkeitsvorstellungen sowie Potenzialen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte. Einige nimmt man wahr, andere bleiben vorerst im Verborgenen und gären vor sich hin - bis schließlich ein mehr oder weniger offener Streit ausbricht. Dies geschieht überall dort, wo Menschen leben und arbeiten, wo soziale Bindungen eingegangen werden und Verträge geschlossen werden. Die Frage ist, wie wir mit diesen Konflikten umgehen, wie wir sie lösen.
Es entstehen Konflikte zwischen mehreren Personen oder Personengruppen (interpersonale Konflikte: Differenzen zwischen mehreren Personen), aber auch Konflikte in einer Person selber (intrapersonale Konflikte), wobei solche inneren Konflikte (z.B. Zweifel, Unsicherheiten etc.) auf andere übertragen werden.
Es gibt Konflikte auf der Sachebene und ebenso Konflikte auf der Beziehungsebene. Letztere sind zunächst unsichtbar. Sie brodeln tief unten unter der Oberfläche und überlagern den Sachkonflikt. Um den Konflikt zu lösen, ist es notwendig, auch die Tiefenstruktur des Konfliktes herauszuarbeiten. Es muss erkannt werden, wo es tatsächlich brodelt. Dazu müssen durch den Mediator auch unbewusste Gefühle und Ängste ans Tageslicht gefördert werden. Nicht selten sind Störungen als Sachkonflikt getarnt und es besteht die Gefahr, an der falschen Ursache zu arbeiten.
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