Hintergrundwissen "Image & Outfit-/ Bekleidungskonzepte"
Mehrwert-Infos für Vielleser, Mehr-Wisser, Besserwisser
Wie Du kommst gegangen, so wirst Du auch empfangen
Ein altbekannter Spruch, der an Aussagekraft bis heute nicht verloren hat.
Bereits Carl Zuckmayer (1896 - 1977) beschrieb in seinem "Der Hauptmann
von Köpenick" sehr unmissverständlich - aber auch kritisch - die Macht der richtigen Kleidung, stellvertretend für Beruf, Status und Ansehen in der Gesellschaft.
Was Zuckmayer am Beispiel der Uniform zeigte, zeigen heute zeitgemäße Analysen und Kundenbefragungen. Kleidung steht für Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Ansehen, bewirkt Sympathie und Anerkennung
- oder eben das Gegenteil.
Aussehen ist auch Kommunikation
Nicht nur innere Werte zählen: Wenn es um die Einschätzung, Meinung und Beurteilung von Menschen geht, spielt das Aussehen, insbesondere Kleidung
nach wie vor eine bedeutende Rolle. Aussehen ist psychologisch relevant.
Ob wir es nun wollen oder nicht: Menschen werden immer zuerst nach ihrer rein optischen Wirkung eingeschätzt und entsprechend ihres Aussehens stigmatisiert. Schuld sind etablierte
sozialisierte Denkmuster, implizite
Persönlichkeitstheorien
und die starke Wirkung optischer Eindrücke (Reize) auf unsere Denkprozesse.
Aussehen und Entscheidungen
Unsere Persönlichkeit wie auch die Sympathie- und Kompetenz-Wirkung
wird auch an optischen Eindrücken gemessen. Aus der Psychologie wissen wir,
dass sich bereits ein erster Eindruck, der zumeist auf Äußerlichkeiten basiert,
zu einem bleibenden Eindruck festigt. Bereits eine Brille oder ein bestimmtes Paar Schuhe machen einen Menschen in den Augen anderer zu einer bestimmten "Persönlichkeit" und lassen ihn ggf. völlig anders erscheinen. Kurzum: Aussehen führt zu Einschätzungen (z.B. kompetent, sympathisch, überkandidelt, arrogant...) und entsprechenden Entscheidungen (z.B. qualifiziert, kompetent, überqualifiziert, inkompetent etc.).
Aussehen ist Verhalten
Menschen wirken auf andere einzig und allein durch ihr Verhalten (Sprache und Körpersprache). Zur Sprache des Körpers gehört auch das Aussehen. Sich zu kleiden und zu schmücken ist auch „Verhalten“. Ob sie es wollen oder nicht, ob sie es nun bewusst tun oder unbewusst: Menschen legen durch Kleidung und Accessoires fest, welche Rolle sie spielen, wo und wie sie einzustufen sind und wie sie bei anderen ankommen.
Kleidung täuscht und manipuliert
Nicht selten übernimmt Kleidung dabei die Rolle einer "Maskierung",
die bewusst oder unbewusst dem Selbstschutz dient. Manchmal dient die Maskierung über bestimmte Kleidung aber auch der Täuschung. Wie auch immer: Kleidung hat einen stark manipulativen Charakter (Manipulation), der unsere Beobachtung, Wahrnehmung, Erwartung und Beurteilung extrem stark beeinflusst, damit auch unsere Entscheidungen (z.B. Kaufentscheidung, Einstellungsentscheidung, sich verlieben) und unsere Wertschätzung (z.B. Preis-/Qualitäts-/Wertempfinden).
Kleidung im Geschäftsleben
Bekleidungskonzepte entscheiden über geschäftliche, unternehmerische und politische Erfolge mit. Ein Unternehmer, der sich im Kundenbereich (Empfang, Verkauf, Vertrieb, Beratung etc. ) nicht mit
der Frage auseinandersetzt "Wie kleide ich mein Team modern, imagegerecht und kundenwirksam ein?" würde in psychologischer Hinsicht ein gefährliches Unterlassen begehen und wertvolles Potenzial
nicht nutzen. Dabei geht es weniger um Qualität, als vielmehr um Wirkung. Konformität versus Individualität sind ebenfalls wichtige Fragestellungen hinsichtlich von Corporate Identity und
Kundenwirkung auf der einen Seite (extern) sowie Teamgeist und Motivation auf der anderen Seite (intern).
Zu anderen passen, besser auf andere Menschen wirken
Oft geht es nicht nur darum "gut", sondern vielmehr "adäquat" auf andere zu wirken und einfach besser zu anderen Menschen zu passen: Entweder zu gefallen oder zumindest nicht anzuecken. Bekleidungskonzepte sind daher ein Teilaspekt von Kundenorientierung.
Kleidung & Qualität / Kleidung & Wertschätzung
Wie sehr sich ein Mensch, ein Unternehmen oder eine Partei (auch über passende Kleidung) bemüht, auf andere Menschen bzw. Kunden oder Wähler einen guten und passenden
Eindruck zu machen, spiegelt die Wertschätzung anderer (z.B. des Partners, des Kunden, des Wählers) und steht
repräsentativ für die Qualität z. B. die Qualität eines Unternehmens oder einer Partei bzw. für die Sozialkompetenz jeder einzelnen Person, die sich eben über ihre Wirkung auf andere sowie
über die mögliche Meinung anderer Gedanken macht - oder eben nicht. In so fern ist Kleidung ein Ausdruck von
Sozialkompetenz.
Kleidung & Soziale Intelligenz / Sozialkompetenz
In gewisser Hinsicht stellt Kleidung ein Spiegelbild der Seele und der eigenen Persönlichkeit dar. Kleidung setzt eindeutige Signale, die andere bewusst oder unbewusst deuten. Ob deren Deutung nun zutreffend ist oder nicht,
spielt dabei erst einmal keine Rolle. Sich passend und geschmackvoll zu kleiden, ist eine erlernbare Fähigkeit, die auf sozialer Intelligenz und Sozialkompetenz basiert. Wer in Bezug auf seine Kleidung
einfach nur "sein Ding" macht, der kommuniziert zwar entsprechendes Selbstbewusstsein, aber eben auch eine eingeschränkte Sozialkompetenz nach dem Motto: "Mir ist es egal, was andere mögen oder
denken."
Bestätigung & Anerkennung
Egal welchen Beruf man ausübt oder welche Rolle man gerade privat einnimmt:
Je nachdem wie Menschen sich kleiden, erhalten sie Bestätigung und Anerkennung, verschaffen sich Respekt oder Vertrauen - oder eben nicht.
Weiteres Hintergrundwissen
Hintergrundwissen "Image & Kopftuchdebatte"
Hintergrundwissen "Image & Status"
Hintergrundwissen "Imagepsychologie / Psychologie der Wirkung"