Hintergrundwissen "Antipathie"

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Antipathie ist ein Gefühl der Abneigung,
das entsteht, wenn ein Mensch jemanden oder etwas (andere Personen, Umstände, Gegenstände, Institutionen etc.) nicht leiden kann bzw. nicht mag. Eine besonders starke Form der Antipathie ist der Hass. Das Gegenteil von Antipathie ist die Sympathie.

Basis der Antipathie
Wie die Sympathie basiert das Gefühl von Antipathie unserer Sinneswahrnehmungkonkret auf gesendeten und wahrgenommenen Reizen, die sich auf unser Denken auswirken. 

Diese Reize liegen in Verhalten und Kommunikation (Aussehen, Kleidung, Duft/Geruch, Sprache, Sprechweise, Stimmführung, Stimme bzw. in nonverbaler, paraverbaler und verbaler Kommunikation). Sie liegen darin, wie wir auf andere zugehen und wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Selbst ein Blick, ein Geruch oder ein Thema, das wir ansprechen, kann bei anderen intuitiv ein Gefühl der Antipathie auslösen.


Die Umgebung (Peripherie), in der diese Reize wahrgenommen werden, stellt ebenfalls einen Reiz dar und beeinflusst die Wahrnehmung und Bewertung der anderen Reize in erheblichem Maße (z.B. Halo-/Hof-Effekt). Entscheidend ist unsere individuelle Wahrnehmung und die damit verbundenen Denkprozesse, die auf individuellen Einstellungen und Fähigkeiten basieren. Darüber hinaus gibt es aber auch ein nicht individuelles, sondern ganz allgemeines Empfinden von Menschen, welches über das Gefühl von Sympathie oder Antipathie entscheidet. Hier wirken archaische Schlüsselreize.


Aber auch unabhängig von konkreten Reizen entsteht Sympathie und Antipathie: Allein unsere Vorstellung, die wir mit Hilfe unserer Vorstellungskraft (= Phantasie) erzeugen, kann das Gefühl auslösen, dass uns jemand (bereits im Vorfeld bzw. unserer Erwartung nach) unsympathisch ist.

 

Antipathie und eigenes Denken
Antipathie 
entspringt auch unserem Denken. Unser Weltbild beeinflusst unser Empfinden und unsere Empfänglichkeit sowie alle weiteren Wahrnehmungen in Bezug auf das Objekt der Antipathie. Manche Dinge oder Menschen sind bereits im Vorfeld mit einer negativen Wertung verbunden: Es reicht ein Name, ein Begriff odr ein Laut. Ebenso beeinflusst das Gefühl der Antipathie das Verhalten gegenüber dem Objekt der Antipathie mit einer negativen Wirkung. Die negative Wirkung bezieht sich u.a. auf die Image-Vorstellung, auf soziale Beziehungen und das gesamte Verhalten (Nähe, Distanz, Sprache, Sprechen, Körpersprache usw.) und Entscheidungsverhalten (Kaufentscheidung, Einstellungsentscheidung, partnerschaftliche Entscheidungen, Kündigung, Trennung usw.)

 

Antipathie = Disharmonie
Während die Sympathie u.a. einen Zustand von harmonischer Resonanz und Vereinbarkeit beschreibt, ist Antipathie ein Zustand von disharmonischer Resonanz (Dissonanz).
 Antipathie in Bezug auf Menschen basiert auf einer nicht vorhandenen Harmonie oder Unvereinbarkeit im Miteinander. D
as, was der Andere in sich von sich gibt und ausstrahlt, fühlt man als inneren Widerspruch zu sich selbst. Antipathie stellt einen Widerspruch oder eine Unvereinbarkeit dar. Beides führt entweder zu Distanz, zur Grenzziehung, zu einer Auseinandersetzung oder zu einer Trennung. Dem Anderen gegenüber baut man ein regelrechtes Feindbild auf.


Antipathie Nichtakzeptanz
Die abwertende Haltung, die jemand einnimmt, wenn er gegegenüber einer Person oder Personengruppe Antipathie empfindet, demonstriert die Nichtakzeptanz des Anderen in Bezug auf die Unvereinbarkeit mit dem eigenen Weltbild und Selbstbild sowie den eigenen Glaubenssätzen. In dem man den Anderen nicht akzeptiert, versucht man die Konfrontation mit seinem eigenen inneren Widerspruch zu vermeiden. Eine Alternative dazu wäre die Toleranz des Anderen durch entsprechende Anpassung der eigenen Glaubenssätze, Einstellungen, Wertvorstellungen und Ansprüche. Dies setzt entsprechende Ambiguitätstoleranz voraus, die Fähigkeit, entsprechende Widersprüche locker zu ertragen.

Antipathie = Ablehnung

Antipathie führt zu einer ablehnenden Haltung gegenüber dem Objekt der Antipathie und wirkt sich auf das Zustandekommen und / oder die Fortsetzung von persönlichen, beruflichen und geschäftlichen Beziehungen aus. Darüber hinaus kann Antipathie zu weiteren, teils unsachlichen Reaktionen führen (Aggression, Kündigung, Scheidung, Klage, Angriff, Beleidigung, Gewalt, Beschädigung, Zerstörung), die in zumeist keinem Verhältnis zu objektiven Tatsachen oder Gegebenheiten stehen.

 

Bedeutung und Wert von Antipathie

Antipathie ist nicht nicht nur von Bedeutung für das Nicht-Zustandekommen und den Misserfolg zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern auch für den wirtschaftlichen Misserfolg von Unternehmen (Absatz, Kaufbereitschaft Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter etc.) oder den Erfolg persönlicher und beruflicher Unternehmungen (Eigenwerbung, Bewerbung, erfolgreiches Selbstmarketing etc.).

 

Antipathie und eigene Persönlichkeit

Zu unseren Einstellungen, die über Sympathie oder Antipathie entscheidet, zählt nicht nur die eigene Einstellung anderen oder bestimmten Menschen gegenüber, sondern in erheblichem Maße auch die Einstellung, die wir uns selbst gegenüber haben (Selbstbild, Selbstwertgefühl, Selbstachtung, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein).

 

Ein Mensch, der sich selbst weder liebt, noch mag, noch achtet, ist nicht in der Lage, andere zu mögen oder zu lieben bzw. entsprechende Sympathien zu empfinden. Die Chance, Antipathie zu empfinden, ist folglich höher. Ein von Andreas Köhler (ib Afa Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Wirtschaftspsychologie) entwickelter Test beinhaltet beispielsweise die Frage "Wie liebenswert und sympathisch sind die Menschen, mit denen sie täglich zu tun haben?" und gibt im Zusammenspiel mit weiteren Fragen Aufschlüsse über die eigene Persönlichkeit und den Charakter.

 

Antipathie = Unverträglichkeit

Antipathie in Bezug auf Personen tritt vermehrt bei Menschen auf, die charakterlich "unverträglich" sind. Damit sind Menschen gemeint, die sich unfreundlich, egozentrisch, ich-bezogen und eigennützig verhalten, eine mangelnde Kooperationsbereitschaft besitzen, voller Vorurteile sind, eine mangelnde Empathie und Ambiguitätstoleranz besitzen, mit anderen Menschen wenig mitfühlen, einen kaltherzigen Charakter und einen geringen Charme besitzen, wenig vertrauensvoll handeln, kein Vertrauen wecken und schaffen. Antipathie empfindet man aber auch verstärkt Menschen bestimmter Berufsgruppen gegenüber z.B. bei Menschen, die Defizite und Schwächen anderer ansprechen, für allgemeines Recht und Ordnung sorgen etc.


Wie entsteht Antipathie?
Ob man uns sympathisch oder unsympathisch findet, entscheidet nicht nur unser Charakter, unsere Persönlichkeit, unser Beruf sowie die Persönlichkeit und das Weltbild unseres Gegenübers, sondern alles, was wir tun und unterlassen
(Verhalten) und allein der Ruf (Image), der uns vorauseilt. Ob wir andere eher sympathisch oder unsympathisch finden, entscheidet weniger unser Bewusstsein als vielmehr unser Unterbewusstsein. Wir senden bewusst und unbewusst Signale aus und nehmen Signale bewusst und unbewusst, zumeist aber unbewusst wahr.


Hinzu kommt folgendes: Von den ausgesendeten Signalen nehmen wir einen ganz bestimmten Teil mehr wahr als andere, die wir ggf. sogar völlig ignorieren (u.a. selektive Wahrnehmung). Was wir wahrnehmen, bewerten wir auf der Grundlage unseres eigenen Werte-Schema. Dieses Werte-Schema basiert auf unseren Erfahrungen, Einstellungen, Erwartungen und der momentanen Stimmung, in der wir uns befinden.

 

Was beeinflusst Antipathie?
Wenn wir in schlechter Stimmung sind, Vorurteile haben oder schlechte Erfahrungen mit ähnlich wirkenden Menschen gemacht haben, finden wir unser Gegenüber beim Kennenlernen eher unsympathisch als sympathisch. Wenn wir jedoch in einer guten Stimmung sind, mit ähnlichen Personen, Aussehens- oder Verhaltensmerkmalen positive Erfahrungen gemacht haben, keine oder sogar positive Vorurteile haben, verstärkt sich die Chance, unser Gegenüber eher sympathisch zu finden, weil wir ihm selbst mit einer anderen Einstellung gegenüberstehen. Dabei geht es nicht um den Menschen in seiner komplexen Form und nicht um die Person so wie sie wirklich ist, sondern lediglich um kleine Details und Nuancen, die hier als Schlüsselreize fungieren und eine komplexe Wirkung auf unser Unterbewusstsein haben.

 

Wahrnehmungsfehler aufgrund von Antipathie
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