Hintergrundwissen

"Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check"

Mehrwert-Infos für Vielleser, Mehrwisser, Besserwisser

Ein Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check ist ein Instrumentarium des modernen Neuromarketings, das subjektive Wirkungen auf Entscheider misst und beabsichtigte Wirkungen (Wirkungs-Ziele) dadurch prognostizierbar und justierbar macht.  

 

Der Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check basiert auf dem Wissen über die Tatsache, dass Wahrnehmung und Wirkung ebenso zweierlei sind wie auch "Selbstbild" und "Fremdbild" selten kongruent sind. Weiterhin basiert der Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check auf der Wirkung von Beobachtungs-, Beurteilungs- und Wahrnehmungsfehlern, divergierenden Entscheider-Motiven und Übereinstimmungen im Hinblick auf ästhetische Reize (allgemeine und dezidierte Ästhetik) und entsprechende Schlüsselreize.

 

Entwickelt wurde der Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check im Jahre 2003 von Andreas Köhler, der die Image-Wirkung sowie die generelle Wirkung von Personenfotos (z.B. Bewerbungsfotos) im Hinblick auf konkrete Bewerbungsziele jobsuchender Menschen bzw. von Bewerbern untersuchte und dabei u.a. herausfand, dass a) die Wahrnehmung / Einschätzung / Meinung der Foto-Ersteller, Foto-Entscheider und -Versender von der Einschätzung der Foto-Empfänger bzw. Entscheider stark abweicht und b) Positiv-/Negativ-Bewertungen durch bestimmte Personengruppen (Entscheider) und -Typen starke Wahrnehmungs-Bündelungen aufweisen, die sich zudem je nach Persönlichkeits-Typus stark verändern und in der Positiv-/Negativ-Bewertung berufsgruppen- und stellenspezischisch divergieren.

 

Köhler konnte weiterhin herausfinden, dass je nach Anzahl und Reihenfolge (Skalierung) der Fotos unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden und dass sich Positiv-Bündelungen in Kombination mit einer fascettenreichen Foto-Auswahl auf ein Foto konzentrieren.


Entscheidend ist, dass sich die Beurteilung von Personen anhand von Fotos durch Entscheider - unabhängig der eingesetzten (getesteten) wahrnehmungspsychologischen Effekte (Verzerrungen/Verstärkungen) allein aufgrund kleinster (kaum bewusst wahrnehmbarer Nuancen in Mimik, Gestik, Kleidung) extrem verändert, was die übliche Standard-Fotoauswahl in der Werbung und Eigenwerbung in starkem Maße in Frage stellt.

 

In Vergleichsexperimenten wurde nachgewiesen, dass eine kleine bewusste und zeitlich längere Fotoserien-Auswahl durch ein Werbe-Team zu einem anderen Entscheidungs-Ergebnis führt wie die Schnellbewertung einer umfang- und fascettenreichen Fotoserie durch die Entscheider bzw. Zielgruppe selbst.

 

Auch konnte nachgewiesen werden, dass bestimmte Entscheider-Typen bewusst / unbewusst genau jene Personenselbstdarstellungen bewertungstechnisch bevorzugen, die eine andere Gruppe stark ablehnt. Köhler führt dies auf bestimmte Persönlichkeits-Typen (inklusive entsprechender Dispositionen, Persönlichkeitsmerkmale und -Störungen) zurück, die in bestimmten Berufs- und Entscheidergruppen gebündelt auftreten und identifizierbar sind.

 

In allen Fällen haben die Foto-Beurteiler auf Entscheiderseiter Rückschlüsse auf die gezeigte Person gezogen. Schwerpunkt dieser Rückschlüsse war die Einschätzung der Sympathie und der Kompetenz. Die Wirkung des ersten Eindrucks (Primacy Effect) war nachhaltig: Entsprechende Negativ- Eindrücke waren durch persönliche Kontakte nachfolgend nicht mehr revidierbar, während Positiv-Eindrücke nur bei starken optischen Abweichungen revidiert wurden, bei Verstoß gegen den sogenannten Authentizitäts-Effekt jedoch in erheblichem Maße. Detail-Infos


Der "Sympathie- und Kompetenz-Effekt-Check" basiert auf der werbe- und bewerbungspsychologischen Erkenntnis, dass Bilder bzw. Fotos hinsichtlich von Entscheidungen (Personalauswahlentscheidungen) eine ganz entscheidende Rolle in Bezug auf intuitive (unbewusste) Entscheidungsprozesse spielen.

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