Hintergrundwissen "Image von Hochschulen"
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Image von Hochschulen/Universitäten
Das Image und Ansehen von Hochschulen spielt eine bedeutende Rolle für die Erreichung gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung individueller Hochschul-Abschlüsse. Auch für die Quantität und Qualität der Studierenden und nicht zuletzt für die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland spielt das Image der jeweiligen Hochschule eine entscheidende Rolle.
Ein solches Image basiert auf dem jeweiligen Vorstellungsbild bzw. den inneren Eindrücken und Gefühlen, die mit der jeweiligen Nennung verbunden werden.
Ein gutes Image schafft öffentliche Akzeptanz und entscheidende Wettbewerbsvorteile. Die Entscheidung für ein Studium an einer ganz bestimmten Hochschule hat eben auch mit dem Ruf der jeweiligen Hochschule zu tun. Das bezieht sich auch auf die Entscheidung für eine Forschungskooperation oder die Einstellung eines Absolventen einer bestimmten Universität bei einem Unternehmen. Ein Studium an einer bestimmten Universität ist imagefördernd oder imagereduzierend, wodurch - neben dem individuellen beruflichen Ansehen - Karriere-Perspektiven und Karriere-Weg beeinflusst werden.
Nicht nur für den einzelnen Studierenden ist es interessant, zu wissen, welches Image eine bestimmte Hochschule / Universität national oder international hat - auch die Hochschulen / Universitäten selbst sind immer mehr daran interessiert, festzustellen, wie sie selbst wahrgenommen werden. Die Grundlage für eine derartige Feststellung bilden - wie üblich - stets Imageanalysen in Form von Umfragen bzw. Befragungen und Zählung von Nennungen).
Auch im internationalen Wettbewerb sind Hochschulen immer mehr darum bemüht, ihr Image zu verbessern und intensive Imagepflege zu betreiben. Nach wie vor werben Hochschulen / Universitäten im In-
und Ausland um die besten Studierenden und Wissenschaftler, natürlich auch, um die Höhe entsprechender Zuwendungen zu beeinflussen. Dies ist zugleich der Grund, warum Hochschulen und
Verbände (z.B. Bundesverband Hochschulkommunikation) neben Imagepflege intensives Reputationsmanagement betreiben.
Ziel ist die Erreichung bzw. Gestaltung positiver Reputationen. Diese setzen sich aus unterschiedlichen Image-Werten zusammen (z.B. allgemeiner Ruf, internationale Anerkennung, Anerkennung bei Personalentscheidern, Nennung in den Medien, Sympathie- und Kompetenz-Nennungen bei Umfragen usw.)
Traditionell belegen im internationalen Umfeld Universitäten aus den USA und Großbritannien die vorderen Spitzenplätze. Insbesondere US-amerikanische Unis liegen ganz vorne. Deutsche Hochschulen
/ Universitäten bilden das Mittelfeld, holen - wie der Vergleich des Rankings von von "Times Higher Education" von 2014 im Vergleich zum Ranking von 2010 zeigt - aber weiter auf. Mit ursächlich
für das verbesserte Ranking ist die verstärkte Image-Arbeit der Hochschulen z.B. die sogenannte "Exzellenzinitiative".
Uni-Rankings (international)
Beispiel-Ranking "Times Higher Education", 2010
Laut Ranking der britischen Wochenzeitung "Times Higher Education" von 2010 liegt die "Harvard University" mit 96,1 von 100 Punkten ganz vorne, unmittelbar gefolgt vom "California Institute of Technology" (96 von 100 Punkten) und dem "Massachusetts Institute of Technology" (95,6 von 100 Punkten). Es folgen die Universitäten von Stanford und Princeton auf Platz vier und fünf. Platz sechs erreichen mit jeweils 91,2 von 100 Punkten die "University of Cambridge" und diew "University of Oxford". Sie gelten somit als die besten bzw. angesehensten europäischen Universitäten.
Auch eine Schweizer Universität konnte sich im Ranking der besten und angesehensten Universitäten der Welt platzieren: Die Technische Hochschule in Zürich erreichte Platz 15. Die Schweizer "École polytechnique fédérale de Lausanne" erreichte Platz 48 und zählt damit ebenso zu den Top 50. Auch französische Universitäten gehören dazu z.B. die "Ecole Polytechnique" mit Platz 39 und die Pariser "Ecole Normale Superieure" mit Platz Platz 42. Die deutsche Georg-August-Universität Göttingen erreichte Platz 43, die Ludwig-Maximilians-Universität München Platz 61 und die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Platz 83.
Vor allem die asiatischen Hochschulen haben stark aufgeholt. Insgesamt sind zehn chinesische Institute im besagten Ranking von 2010 zu finden, ebenso Hochschulen aus Japan, Hong Kong, Taiwan, Singapur, Südkorea und der Türkei. Siebenmal wird eine kanadische Universität genannt, ebenso häufig eine australische Hochschule. Auch zwei afrikanische werden im Ranking der 200 besten Unis der Welt genannt: Die Südafrikanische "University of Cape Town" und die "Alexandria University" in Ägypten.
Die Technische Universität München erreichte Platz 101, die Universität Freiburg Platz 132, die Universität Würzburg Platz 168, die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt Platz 172, die
Universität Bielefeld Platz 173, die Humboldt-Universität zu Berlin Platz 178, die Universität Bonn Platz 179, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Platz 182, die Universität
Konstanz Platz 186, das Karlsruher Institut für Technologie Platz 187 und die Eberhard Karls Universität Tübingen Platz 189. Die österreichischen Universitäten Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck (Platz 187) und die Universität Wien (Platz 195) sind ebenso unter den 200 genannten besten bzw. angesehensten Universitäten vertreten. Das Schlusslicht (folglich PLatz 200) des
besagten Rankings bildet die Schwedische Universität für Agrikultur "Sveriges lantbruksuniversitet" mit 46,2 von 100 Punkten.
Ranking "QS Quacquarelli Symonds", 2013
Den Ergebnissen eines weltweiten Hochschulrankings des Londoner Bildungs- und Wissenschaftsberatung QS Quacquarelli Symonds aus dem Hahr 2013 nach, in der 30000 Arbeitgeber und 62000 Akademiker befragt wurden, liegen das Massachusetts Institut for Technology (MIT), die Harvard University und die britische Universität Cambridge ganz vorne.
Nur drei deutsche Hochschulen sind in weltweiten Rankings der 100 angeblich besten Hochschulen genannt. Dazu gehört die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (z.B. Rang 50 / QS im Jahr 2013), die Technische Universität München (z.B. Rang 53 / QS im Jahr 2013) und die Ludwig Maximilian-Universität München (z.B. Rang 65 / QS im Jahr 2013).
Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Image-Befragung bzw. Image-Analyse. Bei der Befragung wurden auch Urteile zur Bewertung des Lehrangebotes, die Anzahl der Nennungen in Fachzeitschriften, das zahlenmäßige Verhältnis von Lehrkörpern zu den Studierenden sowie das anteilige Verhältnis an ausländischen Studenten und Professoren berücksichtigt.
Andere und neuere Befragungen sind jedoch ähnlich. Stets liegen angelsächsische Hochschulen / Universitäten im Ranking vorne, zumeist angeführt von der Harvard University. Deutsche Hochschulen liegen im Image-Ranking im Mittelfeld, gewinnen aber mittlerweile wieder an Prestige.
Ranking "Times Higher Education", 2014
Im Vergleich zum vorbenannten Ranking von 2010 sind jetzt erstmals sechs deutsche Hochschulen im Ranking des britischen Magazins "Times Higher Education" unter den besten und angesehensten 100
Universitäten mit dem weltweit größten Prestige vertreten. Vorne liegt die Ludwigs-Maximilians-Universität München (Rang 46), gefolgt von der Universität Heidelberg und der Technischen
Universität München (im Feld 61 bis 70). Die Humboldt Universität Berlin (im Feld 71 bis 80) und die Freie Universität Berlin (im Feld 81 bis 90) sind ebenfalls aufgeführt. Zum ersten Mal
vertreten ist die RWTH Aachen (in der Gruppe 91 bis 100). Das Ranking basiert auf einer Befragung von ca. 10.500 Akademikern, wobei jeder der Beftragten bis zu 15 Favoriten nennen konnte.
Studenten wurden nicht befragt.
Ursache für das veränderte bzw. verbesserte Ranking 2010-2014
Mit ursächlich für die nunmehr vermehrte Aufnahme deutscher Hochschulen / Universitäten unter den Top 100 im Uni-Ranking ist die Image-Arbeit der Hochschulen z.B. die sogenannte
"Exzellenzinitiative". Trotzdem: Mit der Positionierung asiatischer Hochschulen kommen sie nicht mit. Die University of Tokyo nimmt Rang 11 ein, die National University of Singapore steht auf
Rang 21 und die Seoul National University auf Rang 26. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer internationalen Ausrichtung.
Entwicklung von Ranking Standards
Mitterweile bilden sich regelrechte Ranking Experten Gruppen, die internationale Grundsätze zur Bewertung von Hochschulen erarbeiten. Ziel ist die Festlegung internationaler Mindeststandards für die Qualität von Rankings. Mit den phantasischen Image-Vorstellungen haben derartige Ranking Qualitäts Richtlinien aber nichts gemein. Vorstellungsbilder lassen sich nicht normieren. Sie sind einfach da.